Humboldt-Universität zu Berlin - Digitale Medien – Projekte und Plattformen

Videografie - Einsatz in der Lehrerbildung

Das Projekt soll das Medienangebot in der Lehre durch Videosequenzen von exemplarischen Lehr-/ Lernsituationen in Schulen und Hochschulen ergänzen. So können Studierende mit realen Unterrichtssituationen konfrontiert werden und die Aufnahmen einzeln und gemeinsam in der Gruppe reflektieren. Ein zweites Ziel ist die Videografie von experimentellen Interventionen für die Unterrichtsforschung. Innerhalb der Biologiedidaktik werden Labor- und Feldsituationen gefilmt und zur Unterstützung von Forschungsprojekten, Lehre und für Kooperationsprojekte verwendet.

Prof. Dr. Annette Upmeier zu Belzen

annette.upmeier@biologie.hu-berlin.de

 

Download Poster ( application/pdf, 58 KB )

 

Das Projekt soll das Medienangebot in der Lehre durch Videosequenzen von exemplarischen Lehr-/Lernsituationen in Schulen und Hochschulen ergänzen. So können Studierende mit realen Unterrichtssituationen konfrontiert werden und die Aufnahmen einzeln und gemeinsam in der Gruppe reflektieren. Ein zweites Ziel ist die Videografie von experimentellen Interventionen für die Unterrichtsforschung. Innerhalb der Biologiedidaktik werden Labor- und Feldsituationen gefilmt und zur Unterstützung von Forschungsprojekten, Lehre und für Kooperationsprojekte verwendet. Im Rahmen der Unterrichtspraktika von Masterstudierenden des Faches Biologie werden in Absprache mit und mit Zustimmung der Studierenden, der teilnehmenden Schulen sowie der Eltern die ersten Unterrichtsversuche digital aufgezeichnet.
Die Videosequenzen werden anschließend sinnwahrend geschnitten und bearbeitet. Die Aufnahmen sind auf dem Server der Biologiedidaktik archiviert worden. So konnte das Medienangebot in der Abteilung um diverse Videomitschnitte von Unterrichtsstunden erweitert werden. Eine Kopie der Aufnahme wird den unterrichtenden Studierenden ausgehändigt, so dass der eigene Unterricht aus der Beobachterperspektive nachvollzogen und reflektiert werden kann. Des Weiteren werden ausgewählte Sequenzen im Nachbereitungsseminar gemeinsam besprochen und Fragen der Studierenden geklärt.
Während der einjährigen Betreuung und digitalen Aufzeichnung im Rahmen des Multimedia-Projektes zeigte sich, dass die Studierenden es als angenehm empfanden, ihr eigenes Verhalten und ihr Auftreten vor der Klassengemeinschaft selbstkritisch zu betrachten und zu reflektieren. In ersten Unterrichtsversuchen wird das Geschehen stark aus der Ich-Perspektive wahrgenommen. Dabei entgehen den unterrichtenden Studenten und Studentinnen viele Aspekte die in der Beobachterperspektive sichtbar werden. Durch die digitale Aufzeichnung können die Sequenzen von den unterrichtenden Studierenden zunächst allein betrachtet und ausgewertet werden. Spezielle Situationen werden mit Absprache mit den Studierenden anschließend im Nachbereitungsseminar gemeinsam angeschaut und reflektiert. Durch die Auswertung der Videosequenzen im Seminar erhalten die Studenten die Gelegenheit sich Anregungen von ihren Kommilitonen zu holen. Ohne die Videoaufzeichnung ist es im Rahmen der Lehrerausbildung an der Universität nur schwer möglich reales Unterrichtsgeschehen gemeinsam zu besprechen, da es nicht möglich ist, mit einer Seminargruppe von Studierenden an einer Unterrichtsstunde teilzunehmen.
Gefilmte Sequenzen aus dem Schulalltag hingegen bieten auch einer größeren Seminargruppe die Gelegenheit, das Unterrichtsgeschehen zu verfolgen und zu diskutieren. Durch die Aufnahmen können Szenen auch mehrmals betrachtet oder in den Pausenmodus geschalten werden, um Szenen unter verschiedenen Aspekten bzw. genauer zu betrachten. Bei der gemeinsamen Diskussion des Unterrichtsgeschehens in Vor- und Nachbereitungsseminaren zum Unterrichtspraktikum können sich die Studierenden Ideen zu Reaktionen in bestimmten Situationen von ihren Kommilitonen und Kommilitoninnen einholen oder sich ansehen, mit welchen Materialien das jeweilige Thema vom Unterrichtenden vermittelt wurde. Schwierigkeiten bei der Arbeit mit diesen Materialien können vor der Anwendung im eigenen Unterricht ebenso aufgezeigt werden wie das Interesse der Schüler am Thema und der Art der Wissensvermittlung. In Form von kurzen Videos werden einzelne Szenen auch in den Einführungsveranstaltungen sowie in den Vertiefungsmodulen im Masterstudium der Biologiedidaktik gezeigt, um bestimmte Inhalte am Beispiel erläutern zu können oder die Studierenden zu Diskussionen anzuregen.Ebenso können anhand dieser exemplarischen Fallbeispiele Interventionen im Unterrichtsalltag geübt und diskutiert werden.
Im Rahmen eines Promotionsvorhabens wurden ebenso Interventionen aufgezeichnet, mit deren Hilfe verschiedene Schülereinstellungen zum Thema Modelle untersucht werden sollen. Die erstellten Szenen auf dem Server der Humboldt-Universität zu Berlin können auch Studierende zur Praktikumsvorbereitung oder für die Gestaltung von Seminarinhalten nutzen. In den letzten Wochen des einjährig dauernden Multimedia-Projektes werden die Systematik der Archivierung, erstellte Routinen bei der Vorbereitung und Durchführung von Unterrichtsaufnahmen sowie die digitale Bearbeitung und Aufbereitung der Sequenzen an die technische Assistentin der Abteilung weitergegeben. So wird gewährleistet, dass die Videodokumentation während des Unterrichtspraktikums ganz im Sinne der Studierenden auch in den kommenden Jahren ein fester Bestandteil der Lehrerausbildung in der Biologie-Didaktik bleiben wird.