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Werkzeuge für mehr Transparenz bei Forschungsdaten

Verbundprojekt FDMentor erarbeitet hilfreiche Strategien und Trainingsprogramme für Forschende und Hochschulen.


Forschende wünschen sich oft einen Blick hinter die Kulissen, wenn sie sich über die Arbeit ihrer Kolleginnen und Kollegen informieren. Sie möchten besser verstehen, wie der Kollege oder die Kollegin bei seiner oder ihrer Forschung vorgegangen ist, wie genau die Methoden oder Analyseinstrumente verwendet wurden oder welche Daten erhoben worden sind.
Open Science, die Methode der offenen Wissenschaft, ermöglicht diese Transparenz. Nicht nur die Beschreibung der Forschung wird in Form einer Publikation frei zugänglich, sondern auch Daten oder Softwarecodes werden transparent. Hierzu müssen diese jedoch adäquat aufbereitet und angemessen gespeichert werden.
Wie man Hochschulen auf dem Weg zu so einem effizienten Forschungsdatenmanagement (FDM) unterstützen kann, damit beschäftigten sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Projekt FDMentor in den vergangenen zwei Jahren. Das Verbundprojekt wird getragen von der Humboldt-Universität zu Berlin, der Freien Universität Berlin, der Technischen Universität Berlin, der Universität Potsdam und der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder). Ziel war es, die Expertise der fünf Partneruniversitäten aus Berlin und Brandenburg zu bündeln und mit Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung anwendungsorientierte Lösungen zu entwickeln.
Entstanden sind hilfreiche Strategien und Werkzeuge zum Forschungsdatenmanagement, die über die Partneruniversitäten hinaus Anwendung finden können. Diese wurden der Öffentlichkeit unter anderem Anfang März im Rahmen des Workshops „Re-Use FDMentor - Strategien und Werkzeuge für Hochschulen im Umgang mit Forschungsdaten“ präsentiert. Durch das Referenzmodell zur Strategie- und Serviceentwicklung „RISE-DE“ der Universität Potsdam kann ein Stakeholder-zentrierter Prozess unterstützt werden; der Prozess reicht dabei von einer Standortbestimmung durch Selbstevaluation über eine Priorisierung der Aufgaben mittels Roadmap bis hin zur Implementierung von Forschungsdateninfrastruktur und -diensten. Die Rechtshinweise der Europa-Universität Viadrina zeigen den Hochschulleitungen Wege zu einer besseren juristischen Beratung ihrer Forschenden auf. Mit dem modular aufgebauten, durch einen strategischen Leitfaden ergänzten Forschungsdaten-Policy-Kit der Technischen Universität Berlin kann sich jede Hochschule ihre Forschungsdaten-Policy individuell zusammenstellen.
Die Etablierung einer solchen Policy vereinfacht die Arbeit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler durch einen klaren Handlungsrahmen und ist eine Selbstverpflichtung der Hochschule zum Aufbau von FDM-Strukturen. Das von der Freien Universität Berlin und der Humboldt-Universität zu Berlin erarbeitete Train-the-Trainer-Programm bildet Forschende sowie universitäres Service-Personal im Management von Forschungsdaten weiter. Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in den einzelnen Fachbereichen, Projekten aber auch Zentraleinrichtungen können damit eine fachnahe Schulung ihrer Kolleginnen und Kollegen entwickeln.
Zum Abschluss des Projekts wurde der Blick in die Zukunft des Managements von Forschungsdaten gerichtet. Hierzu diskutierten Forscherinnen und Forscher sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Serviceeinrichtungen bei einer Podiumsdiskussion über aktuelle Initiativen, etwa über die Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI). Um die erfolgreiche Zusammenarbeit zum Forschungsdatenmanagement im Raum Berlin-Brandenburg weiter auszubauen, haben die FDMentor-Projektpartner einen Folgeantrag gestellt.

Weitere Informationen:
Webseite des Projekts FDMentor
Bericht zum Workshop: „Re-Use FDMentor - Strategien und Werkzeuge für Hochschulen im Umgang mit Forschungsdaten“

Kontakt:
Malte Dreyer, Humboldt-Universität zu Berlin Projektleiter FDMentor
Kerstin Helbig, Koordinatorin Forschungsdatenmanagement