Humboldt-Universität zu Berlin - Digitale Medien – Projekte und Plattformen

Live und Online: Multimediale Lehre mit elektronischen Tafeln

Die elektronischen Tafeln werden in den Präsenzphasen des postgradualen Fernstudiums des Instituts für Bibliotheks- und Informationswissenschaft eingesetzt. Sie dienen zum einen als Projektionsflächen für Beamer und zum anderen als kontaktsensitive Oberflächen, die wie herkömmliche Tafeln benutzt werden können. Bei den Lehrveranstaltungen werden Tafelbild (Elemente aus dem Internet, vorgefertigte Präsentationen aber auch interaktive Übungen mit Studierenden an der Tafel) sowie Ton aufgezeichnet und ins Internet gestellt. Damit sind die Präsenzveranstaltungen für die Studierenden dauerhaft weltweit verfügbar.

Philosophische Fakultät → Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft

PD Dr. Dr. Wolfgang Jänsch

wolfgang.jaensch@fbiw.hu-berlin.de http://www.fbiw.hu-berlin.de/

Dr. Wolf-Ulrich Raffel | wolf-ulrich.raffel@fbiw.hu-berlin.de | Dr. Hans-Ulrich Kamke | hans-ulrich.kamke@fbiw.hu-berlin.de | Clara Thöne | clara.thoene@fbiw.hu-berlin.de

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Das postgraduale Fernstudium „Bibliotheks- und
Informationswissenschaft“ mit dem Abschluss „Master of Arts (Library
and Information Science)“ (120 Studenten), ist eine Kombination von
Selbstlernphasen zu Hause, die über die Mittel des Internet unterstützt
werden, mit Präsenzphasen am Institut. Das Blended Learning-Konzept des
Studienganges wird durch die elektronischen Tafeln auf zwei Arten
unterstützt: Die Struktur der Lehre während der Veranstaltungen der
Präsenzphasen (sog. Konsultationen) verändert sich durch die
Interaktivität der elektronischen Tafel und die Lernplattform für das
Fernstudium wird mit multimedialen Medien vervollständigt.
Aufzeichnungen der Konsultationen werden den Studierenden live und
dauerhaft im Internet passwortgeschützt zugänglich gemacht. Somit
können sie die gesamte Veranstaltung zeitlich unabhängig weltweit
nochmals nachvollziehen und die Inhalte für ihre Prüfungsvorbereitungen
nutzen. Das Abspielen einer abgelaufenen Veranstaltung auf dem
heimischen PC oder auf einem Laptop ist einfach: Dafür kann die frei
verfügbare Version des Medienplayers RealPlayer verwendet werden. Neben
allen Tafelinformationen wird der Ton aufgenommen, also der Vortrag des
Dozenten und die Diskussion mit den Studierenden.
Neben den Konsultationen und ihren elektronischen Mitschnitten bilden
textbasierte Lernmaterialien (sog. Studienführer) im Internet die
Grundlagen des Studienganges. Studienführer enthalten den Lehrstoff mit
Angaben zu Lernzielen und zum Zeitumfang des Selbststudiums.
Dem Dozenten steht eine einheitliche Benutzeroberfläche zur Verfügung,
die verschiedene lokale Anwendungen steuert. So wird die Software
Camtasia gestartet, die beliebige Bildschirminhalte als Videostrom
sowie den Ton aufzeichnet. Der Datenstrom wird dem Helix Producer 11
Gold übergeben, der Video und Audio komprimiert und übers Internet zur
Verfügung stellt. Mit Hilfe des selbst entwickelten Plugins
GenTimeStamp werden Veranstaltungen automatisch strukturiert. So wird
eine Kapiteldatei aufgebaut, die z.B. beim Folienwechsel einer
Powerpoint-Datei ein neues Kapitel anlegt.
Für die Dozenten geht es nicht nur darum, das System kennen zu lernen,
sondern die für die interaktiven und multimedialen Lehrmethoden
erforderlichen didaktischen und methodischen Kompetenzen zu erwerben.

Die Lehrenden können konkrete Einsatzmöglichkeiten in ihrem Lehrgebiet
erforschen. Es hat sich herausgestellt, dass in den
Geisteswissenschaften die elektronische Tafel eher für die Suche nach
Dokumenten und in den Naturwissenschaften mit den Funktionalitäten der
verschiedenen Software genutzt wird.
Die Lehrenden sollen sich die Frage stellen, wie ihre Vorlesung
aussehen muss, damit die Studierenden nicht nur live während des
Vortrags, sondern auch beim Anschauen der Mitschnitte möglichst viel
Gewinn aus diesen ziehen. Sie basieren im Gegensatz zu den
Studienführern nicht auf zeitunabhängigen Medien wie Texten und
Bildern, sondern auf multimedialen Dateien. Dies dient nicht nur der
Abwechslung, sondern hat auch großen Einfluss auf die Methodik des
Lernens. Wird die Datei abgespielt, wird die Konsultation in Erinnerung
gebracht und ihr Inhalt im Gedächtnis fester verankert und assoziativ
verknüpft.