Humboldt-Universität zu Berlin - Digitale Medien – Projekte und Plattformen

Bereitstellung von dynamischen Lehrinhalten

Der Erstellung von neuen oder die Aktualisierung von vorhandenen Lehrmaterialien erfordert oft einen hohen Aufwand. Wir haben daher web-basierte Tools benutzt und weiterentwickelt, die eine leichte Änderung gestatten. Neben der Druckbarkeit waren die Integration von Formeln, Programmcode zur Erzeugung von Text-Output und Grafiken und die Integration von fremden Web-Seiten wichtig. Die generierten Web-Seiten betrachten wir als Zwischenschritt, z.B. zu einem Skript. Damit kann man neue Vorlesungsmaterialien in einer Lehrveranstaltung testen, bevor man diese in die Lehrmaterialien einfügt.

Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
 
Dr. Sigbert Klinke

sigbert@wiwi.hu-berlin.de http://stirner.wiwi.hu-berlin.de:8080/slides

Dr. Sigbert Klinke | 2093-5709

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Folgende Probleme treten bei der Durchführung von Lehrveranstaltungen (Vorlesungen, Übungen) auf:

1. Bei bereits durchgeführten Lehrveranstaltungen kann der Dozent meist auf Materialien früherer Dozenten zurückgreifen. In der Regel hat jeder Dozent seinen eigenen Vermittlungsstil, so dass bald der Wunsch nach Abänderungen der Materialien (ergänzende Inhalte, andere Beispiele, geänderte Reihenfolge) entsteht.
2. Beim Aufbau neuer Lehrveranstaltungen muss das Lehrmaterial neu erstellt werden, z.B. aus Literaturquellen oder ähnlichen Lehrveranstaltungen in anderen Universitäten.
3. Bei sehr praxisnahen Veranstaltungen gibt es oft das Problem, dass sich relevante Begriffsabgrenzungen bzw. Rechtsvorschriften ändern oder Datenquellen aktualisiert werden müssen (z.B. werden die Arbeitslosenzahlen monatlich aktualisiert).

In allen Fällen steht man vor dem Problem, dass man geänderte Inhalte zunächst einem Praxistest in der Lehrveranstaltung unterziehen möchte, bevor man sie in seine eigenen Materialien integriert. Meist ist jedoch der Aufwand zur Änderung von Lehrmaterialien sehr hoch, bei einem Skript fällt neben der Änderung auch z.B. das Erstellen geeigneter Formate (PDF, PostScript) und die Bereitstellung im Internet an.
Zur Unterstützung von web-basierter Lehre, als Zwischenschritt zur Erstellung z.B. eines Skriptes, haben wir Tools benutzt bzw. erweitert für
1. die Integration von LaTeX für mathematische Formeln,
2. den Ausdrucken von einer oder mehreren Webseiten,
3. die Integration der Ausgabe von statistischer Software (XploRe und R) in Web-Seiten und
4. die Integration fremder Web-Seiten.


Wir stützen uns auf ein Open-Source Content-Management-System mit dem Name ZOPE (www.zope.org), welches ein Wiki mit dem Namen ZWiki enthält. Ein Wiki erlaubt die Bereitstellung von web-basierten Inhalten, die mit einem Web-Browser schnell geändert werden können. Als weiteres Produkt wird eine Ergänzung zum ZWiki angeboten, das so genannte LatexWiki (mcelrath.org), das die Integration von LaTeX in die Wiki-Seiten erlaubt. Die Integration von statistischer Software, hier XploRe und R, geschieht mittels Neudefinitionen von entsprechenden Tags. Mit einem weiteren Tag und mittels regulärer Ausdrücke können wir fremde Web-Seiten einbetten.
Die Resultate der Programme und Ausschnitte aus Webseiten werden lokal gespeichert und nur neu berechnet bzw. geholt, wenn die Wiki-Seite neu gespeichert wird. Zur Anzeige wird auf die gespeicherten Ausgaben zurückgegriffen. Die Vorteile dieses Mechanismus sind, dass bei Auszügen zumindest der letzte Auszug immer vorliegt, auch wenn die Originalseite längst nicht mehr existiert und bei Programmen unter Umständen langwierige Neuberechnungen vermieden werden.

Die obige Grafik zeigt die Definition verschiedener Zusammenhangsmaße. Rechts oben befindet sich der "PDF file downloaded!" Button mit dem der Student sich eine PDF-Datei mit den Inhalten der Seite erzeugen kann. Der "add your comment" Button erlaubt jedem Besucher einen Kommentar zu der aktuellen Seite zu schreiben. Mit dem "edit" Link, ebenfalls rechts oben, kann man die aktuelle Seite editieren. Im Edit Fenster (siehe folgende Grafik) sehen wir eine Mischung von Wiki-Notation und LaTeX, welches die entsprechende Seite generiert.
Der PDF Ausdruck (Grossbild unten, 1. Zeile rechts) weist einige Schwächen auf, da der eingebettete LaTeX-Code als Grafik generiert wird. Da das Ziel des Projektes nicht die Erstellung eines Skriptes zu einer Lehrveranstaltung ist, sondern nur eine Zwischenstufe darstellt, ist dies kein Problem. Für die Integration von XploRe und R kann Programmcode direkt in die Wiki-Seiten eingefügt werden. Die Web-Seite (Grossbild unten, 2. Zeile links) enthält eine XploRe-Grafik und Tabelle, beide durch XploRe mittels HTML-Code erzeugt.
In der letzten Zeile im Grossbild unten haben wir einen Teil einer Web-Seite des Statistischen Bundesamtes bei uns integriert, was sich einfach bewerkstelligen ließ. Bei solchen Einbettungen müssen Copyrightrechte beachtet werden!

Die hier gezeigten Beispiele und Vortragsfolien für verschiedene Vorlesungen finden sich unter http://stirner.wiwi.hu-berlin.de:8080/slides.