Humboldt-Universität zu Berlin - Digitale Medien – Projekte und Plattformen

Neue Medien

Das Projekt Physik 2000 wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Programms "Neue Medien in der Hochschullehre". Der Förderzeitraum beträgt insgesamt drei Jahre. In diesem Verbundprojekt arbeiten Wissenschaftler von sechs Universitäten, aus unterschiedlichen Disziplinen kommend, zusammen, um das Hauptstudium Physik mit multimedialen Lehr-, Lern- und Kommunikationsangeboten zu bereichern. Dabei geht es sowohl um die gewissenhafte didaktische Aufbereitung der physikalischen Inhalte für die Neuen Medien als auch um die intensive Betreuung der Studierenden von Partneruniversitäten mit Hilfe des Internet.

Prof. Dr. H. Kolanoski

kolanosk@ifh.de http://phys2000.physik.hu-berlin.de

HU-Projektleitung: Prof. Dr. H. Kolanoski | kolanosk@ifh.de | Makromolekülphysik: Prof. Dr. J. P. Rabe | rabe@physik.hu-berlin.de | Mediendidaktische Begleitung: Prof. Dr. L.-H.Schön | schoen@physik.hu-berlin.de | Hartmut Kesper | 2093-7759 | kesper@physik.hu-berlin.de

 

 

Das Projekt "Physik 2000" wird von den folgenden sechs Hochschulen
durchgeführt:
- Humboldt-Universität zu Berlin
- Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
- Universität Dortmund
- Friedrich-Schiller-Universität Jena
- Universität Rostock
- Univ. Gesamthochschule Siegen (Projektleitung)
Beteiligt sind jene physikalischen Institute, die spezielle
Fachgebiete der Physik abdecken, die andere Hochschulen nicht oder
nicht in dem Maße anbieten. Zum Beispiel werden in Physik 2000 folgende
Bereiche angeboten: Abbildende Systeme, Astrophysik, Datenanalyse,
Laserspektroskopie, Makromolekül- und Biophysik, Materialphysik,
Medizinphysik und viele andere mehr.
Darüber hinaus ist die Abteilung Kommunikationspsychologie der FSU
Jena für die sozialwissenschaftliche Evaluation und die Arbeitsgruppe
Didaktik der Physik der HU Berlin für die Qualitätssicherung zuständig.

Das Projekt wendet sich an Studierende im Hauptstudium der Physik.
Ziel ist es, das Hauptstudium forschungsorientierter zu gestalten, um
Studierende unmittelbar auf eine Diplom- und Doktorarbeit in der
anwendungsorientierten Forschung und der Grundlagenforschung
vorzubereiten. Zu diesem Zweck soll das Physikstudium erweitert werden
durch zusätzliche Spezialvorlesungen in Form multimedialer Lehrmodule.
Erhofft wird, dass sich insbesondere weibliche Studierende angesprochen
fühlen durch die einerseits von Tutoren betreute, andererseits sehr
selbstbestimmte Form des Lernens.
Innerhalb des Projektes erfolgt die Kommunikation neben den üblichen
Hilfsmitteln über Videokonferenzen und eine internetbasierte
Arbeitsplattform.
Die Beiträge der Humboldt-Universität kommen aus den Arbeitsgruppen:
Experimentelle Teilchenphysik, Physik der Makromoleküle sowie Didaktik
der Physik und bestehen aus 3 multimedialen Lehrmodulen, 2
internetfähigen Experimenten und der mediendidaktischen Begleitung des
Gesamtprojekts.
In dem Experiment Rastersondenmikroskopie zum Beispiel können einzelne
Polymer-Moleküle mit der Spitze eines Rasterkraftmikroskops bewegt
werden. Die Veränderungen an den Molekülen sind fast unmittelbar
beobachtbar, da mit dem Mikroskop auch Aufnahmen der Probenoberfläche
im Rasterverfahren gemacht werden. Die Experimentsteuerung und
Datennahme erfolgen übers Internet. Ein Betreuer vor Ort muss nur noch
die Probe platzieren. Eine Versuchsanleitung im Internet wird Verweise
zum Lehrmodul Polymer Science enthalten, die den Studierenden den Bezug
zwischen Theorie und Anwendung verdeutlichen.
Detektoren spielen eine wichtige Rolle in der aktuellen
Grundlagenforschung an Teilchenbeschleunigern und Speicherringen.
Außerdem haben sie auch in der anwendungsbezogenen Forschung, der
Medizin und der Industrie einen großen Stellenwert. Das multimediale
Lehrmodul Detektorphysik der HU Berlin ist Teil eines umfassenderen
Kurses zu diesem Thema, den wir zusammen mit der Dortmunder Universität
und der Bonner Friedrich-Wilhelms-Universität erstellen.
Ergänzend zu diesem Lehrmodul wird der praktische Detektor-Einsatz zur
Spurrekonstruktion kosmischer Strahlung als Versuch angeboten. So
entsteht ein direkter Bezug zu hochaktueller Grundlagenforschung.


Mediendidaktische Begleitung: Durch das Projekt verändert sich die
Lehre an den beteiligten Hochschulen in unterschiedlichem Maße.
Gemeinsam mit der Abteilung Kommunikationspsychologie in Jena
untersucht die Didaktik der Physik diese Veränderungen. Es gilt
herauszufinden, wie möglichst viele Studierende von der intensiven
Nutzung der Neuen Medien im Studium profitieren können und ob es uns
gelungen ist, eine stabile Grundlage dafür zu schaffen. Unter anderem
befragte die Arbeitsgruppe Didaktik die Teilnehmer der Vorlesung
Datenanalyse.
Ergebnis: Die Studierenden sehen den Einsatz des Moduls durch den
Dozenten in der Vorlesung überwiegend positiv und beurteilen auch das
Modul selbst mit befriedigenden bis guten Noten. Ob in der nächsten
Runde des Moduleinsatzes, nämlich ohne Präsenzvorlesung, dieser Befund
bestätigt wird, bleibt abzuwarten.