Humboldt-Universität zu Berlin - Digitale Medien – Projekte und Plattformen

prometheus

Kunstgeschichte und Archäologie sind in Forschung und Lehre auf hochwertige Bildvorlagen angewiesen. Die neuen Medien ermöglichen es erstmalig, die aufwendige und kostspielige Vorhaltung von Diatheken auf verschiedene Bildarchive zu verteilen und diese gemeinsam zu nutzen. "prometheus" ist ein verteiltes digitales Bildarchiv, das Bildmaterial aus heterogenen Datenbanken online zusammenführt und für Forschung und Lehre zur Verfügung stellt. Mit "prometheus" können Bilder in Arbeitsmappen gesammelt, sortiert und zu Präsentationen für Vorträge zusammengestellt werden. Zusätzlich werden Lernelemente für den Einsatz in der Lehre bereit gestellt.

Dr. Dorothee Haffner

Dorothee.Haffner@culture.hu-berlin.de http://www.prometheus-bildarchiv.de/

HU Berlin | Kunstgeschichtliches Seminar | Dr. Dorothee Haffner | 2093-43 11

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"prometheus" etabliert ein internetbasiertes System für Lehrende und Studierende mit dem Ziel, die analoge Diaprojektion durch eine digitale Präsentation zu ersetzen und damit die neuen Medien flexibel und individuell in Lehr- und Lernkontexte einzubinden. Auf diese Weise können auch hochwertige Forschungsdatenbanken integriert und für Forschung und Lehre bereit gehalten werden. Neue Präsentationsformen (Video, Quicktime, CAD etc.) verbessern die Visualisierung unserer Forschungsobjekte.
"prometheus" ist einerseits ein verteiltes digitales Bildarchiv, mit dem jede/r registrierte/r Anwender/in kostenlos Bildmaterial aus den Bereichen Kunst- und Kulturgeschichte, Archäologie und Kulturgüterschutz mit spezifischen Suchwerkzeugen recherchieren kann. Die Bilder können online in Arbeitsmappen gesammelt, sortiert und zu Präsentationen für Vorträge zusammengestellt werden. Diese Funktionen stehen auch offline zur Verfügung.
Andererseits versteht sich "prometheus" als ein Portal für verschiedene Lernelemente, die die Präsenzlehre ergänzen und das Selbststudium fördern. "prometheus" entwickelt prototypisch drei solcher Elemente mit neuartigen Lehr- und Lernkonzepten, die nur im digitalen Medium und nicht im Lehrbuch funktionieren. Die Lernelemente "Themenraum ALTENSTADT", "Beschreibungs-Coach" und "Terminologie-Trainer" stehen zur Zeit in unterschiedlichen Entwicklungsstadien zur Verfügung. Auf dem Portal wird außerdem die open source Lernplattform ILIAS integriert.
In dem bundesweiten, bmb+f-geförderten Verbundprojekt arbeiten verschiedene Partner (Kunstgeschichte, Archäologie, Design, Informatik, Pädagogik) interdisziplinär zusammen. Die Projektleitung liegt bei der Universität zu Köln, beteiligt sind außerdem die Humboldt-Universität zu Berlin, die Justus-Liebig-Universität in Gießen und die Hochschule Anhalt in Dessau/Köthen.

Technisches Konzept
"prometheus" verbindet verschiedene technische Komponenten, die über einen einfachen Browser zu benutzen sind. Mit der Datenbanksoftware "kleio" wird die Verbindung verteilter Datenbanken realisiert, ohne in deren semantischen und strukturellen Unterschiede einzugreifen. Als open source Software steht "kleio" kostenlos zur Verfügung (http://www.hki.uni-koeln.de/kleio/). Ein Zentralserver gewährleistet den Zugriff auf die verteilten Datenbanken. Er agiert als Datenbankbroker und stellt das jeweils unterschiedlich strukturierte Material der eingebundenen Datenbanken am "Benutzer-Frontend" so dar, dass der Eindruck einer homogenen Gesamtdatenbank entsteht. Dabei können die Quelldatenbanken beliebige Systeme und Datenstrukturen verwenden. Als gemeinsamer Nenner wurden einige Kerndatenfelder festgelegt, die jede Datenbank enthalten muss. Darüber hinaus kann zusätzlich der spezifische Content jeder einzelnen Datenbank angezeigt werden.
Auf dem Zentralserver werden die Rechercheergebnisse bei minimalem Speicherplatzbedarf dauerhaft und passwortgeschützt in Form von Arbeitsmappen und Präsentationen abgelegt. Das offline-Modul ist in Java programmiert. Über die online-Funktionen hinaus ermöglicht es, unabhängig vom Server offline-Arbeitsmappen zu sortieren und Präsentationen herzustellen. Zusätzlich können in die lokalen offline-Arbeitsmappen eigene Bilder eingebunden werden. Die Lernelemente werden in Flash programmiert.

Zielgruppe
Das Bildarchiv wendet sich an Wissenschaftler/innen, Lehrende und Studierende (Grund- und Hauptstudium) der Kunst- und Kulturwissenschaften im weitesten Sinne, zur Zeit mit einem deutlichen Schwerpunkt in den Fächern Kunstgeschichte und Archäologie. Ziel ist insbesondere, ein Bewusstsein für die fachgerechte Mediennutzung in den Lehrveranstaltungen zu schaffen.
Die Lernelemente sind vor allem für das Grundstudium konzipiert. Es werden sowohl propädeutisches Wissen und übergreifende Lernstrategien vermittelt (Wissens-Trainer) als auch Lernstrategien und wissenschaftliche Arbeitsweisen fachbezogen aufbereitet.