Humboldt-Universität zu Berlin - Digitale Medien – Projekte und Plattformen

Seit dem Jahr 2000 fahndet die Arbeitsgruppe FAMOS unter der Leitung von Prof. Dr. Klaus Marxen in der aktuellen Rechtsprechung zum Strafrecht nach besonders ausbildungs- und praxisrelevanten Entscheidungen. Die wichtigsten Probleme und der Stand der wissenschaftlichen Diskussion werden durch Lehrstuhlmitarbeiter und Studierende intensiv diskutiert, für Studium und Ausbildung didaktisch aufbereitet und schließlich in anschaulicher Weise im WWW präsentiert.
Fachpublikationen im Internet haben viele Vorteile. Die direkte Veröffentlichung erspart den Umweg über einen Verlag. Neue Rechtsentwicklungen können mit einem deutlichen zeitlichen Vorlauf vor den juristischen Printmedien dargestellt werden. Damit wird Studierenden, die in Prüfungen mit aktuellen Rechtsproblemen konfrontiert werden, ein entscheidender Informationsvorsprung verschafft. Die Recherche auf elektronischem Wege ist um vieles schneller als die über herkömmliche Druckwerke. Nicht zuletzt ist die Unentgeltlichkeit dieses Angebots hervorzuheben, dessen Qualität den Vergleich mit dem etablierten Verlage nicht zu scheuen braucht.
Aus diesen Gründen ist FAMOS auch über die Universitätsebene hinaus als Weiterbildungsangebot attraktiv. Rechtsanwälte z.B. müssen ihre Kenntnisse bezüglich Entwicklungen in der Rechtsprechung auf dem neuesten Stand halten. Für diesen Anwenderkreis ist das Internet als Quelle der juristischen Recherche zunehmend bedeutsam. Um verstärkt Zielgruppen außerhalb der Humboldt-Universität anzusprechen, ist die Internetpräsenz von FAMOS auf die eigene Domain www.Fall-des-Monats.de umgestellt worden. Ebenso wird die stärkere Verbreitung der Seiten im Netz durch Links zu anderen juristischen Internet-Anbietern angestrebt. Anwenderfreundlich, schnell und übersichtlich: komfortable Recherche in der webbasierten Datenbank.
Im Rahmen des Multimedia-Förderungsprogramms der Humboldt-Universität wurde der Online-Auftritt von FAMOS entscheidend verbessert. Neben der Optimierung des Seitenlayouts wurde eine Datenbank entwickelt, die eine komfortable Suche im bisher erstellten Fallmaterial ermöglicht. Der User kann sich nunmehr leichter einen Überblick über die aktuellen strafrechtlichen Entscheidungen verschaffen, indem er in der datenbankverwalteten Sammlung von FAMOS -Fällen nachschlägt.
Die Webdatenbank fungiert als zuverlässiges und ständig aktuell gehaltenes Auskunftssystem. Wünscht man einen Überblick über die FAMOS -Fälle eines Jahres, so bietet die Jahrgangsübersicht schnelle Hilfe. Wird eine bestimmtes Urteil oder einfach nur eine Übersicht zu einem Stichwort gesucht, ist man mit der Suchmaske "Volltext" dabei. Daneben kann auch eine Komfort-Suche aktiviert werden, die, wie es in juristischen Datenbanken üblich ist, den Suchraum auf bestimmte Gerichte, Aktenzeichen, Normen, Entscheidungsdaten, Leitsätze oder Stichworte eingrenzt. Einen zusätzlichen Vorteil bietet das an der Baumstruktur des Datei-Explorers orientierte Stichwortregister, mit dem eine übersichtliche und leichte Navigation möglich ist. Diese Vorgehensweise bietet sich z.B. an, wenn sich der Sucher des richtigen Suchworts nicht bewusst ist oder einen allgemeinen Überblick über einen bestimmten Themenbereich erhalten will. Natürlich können die Texte problemlos ausgedruckt werden, sind sie doch im benutzerfreundlichen pdf-Format abgespeichert.

Ausblick
Die FAMOS -Fälle sind inzwischen eine Institution an der Jura-Fakultät. Angesichts der hohen Zugriffszahlen auf die "FAMOS"-Homepage und der durchweg positiven Resonanz sieht sich das Team um Prof. Dr. Klaus Marxen auf dem richtigen Weg. Angestrebt wird eine Ausweitung des Projekts auf andere Rechtsgebiete. Dadurch soll ein geschlossenes Lehrkonzept unter Einsatz der neuen Medien an der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin etabliert werden.