Humboldt-Universität zu Berlin - Digitale Medien – Projekte und Plattformen

Webbasierte Archivierung von Videomaterial für das Fach Ingenieurpsychologie

Der Aufbau eines digitalen Videoarchivs für das Fach Ingenieurpsychologie erfolgt in folgenden Schritten: Sichtung der vorhandenen VHS-Videokassetten, Digitalisierung und Schnitt der Videos in Einzelbeiträge, Erstellung von Meta-Daten und Inhaltsbeschreibungen zu den Beiträgen, Erarbeitung eines Klassifikationsschemas zur Abspeicherung und zur Suche (Katalog), Anfertigung von DVD-Editionen zur Ausleihe, Einstellen der Daten in das Medienportal der HU, Administration des Medienportals für Forschung und Lehre sowie Pflege und Aktualisierung der Datenbestände. Die ersten Videos auf DVD werden bereits im laufenden Semester eingesetzt.

Prof. Dr. Hartmut Wandke

hartmut.wandke@rz.hu-berlin.de http://www3.psychologie.hu-berlin.de/ingpsy/

Ingenieurpsychologie | Kognitive Ergonomie | 2093-9358 | Sekretariat: Alexandra Schäffer | 2093-9340

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Da in der Ingenieurspsychologie schon seit einigen Jahren einzelne Lehrveranstaltungen zu einem Großteil auf den Einsatz von medialen Datenträgern (insbesondere Videoaufnahmen) aufbauen, handelt es sich bei der Erstellung des Medienarchivs in erster Linie um die Digitalisierung bereits vorhandenen Filmmaterials. Neue Videos/Dokumentationen können dem Archiv jedoch künftig problemlos und flexibel hinzugefügt werden.
Ein digitaler Schneideplatz steht für das rechen≠intensive Rendering der VHS-Kassetten zur Verfügung. Das digitalisierte Videomaterial wird standardkonform aufbereitet und kann letztlich mit anderen Materialien zu einem echten Multimedia- bzw. Hypermediaangebot verbunden werden.
In dem Archiv werden derzeit ca. 150 Videofilme zu 18 Themenbereichen in digitalisierter Form für das Seminar Softwareergonomie dokumentiert und verwaltet.
In der webbasierten Oberfläche des Medienportals werden verschiedene Ordnungsansichten (z.B. thematisch & alphabetisch) mit entsprechenden Inhaltsverzeichnissen über alle zugänglichen Videos realisiert. Eine Kurzbeschreibung jedes Videos gibt dem Nutzer Aufschluss über den Inhalt, ein aussagekräftiges Standbild und der Titel sollen die Suche in der Übersicht vereinfachen.

Vorteile eines webgestützten Videoarchivs

- Webzugang: Aufgrund der Internetzugänglichkeit und umfangreichen Administrierbarkeit des Medienportals können detaillierte Nutzungsberechtigungen für die Inhalte vergeben werden. Das Zielpublikum kann dadurch weit über die Grenzen eines Seminars hinauswachsen und prinzipiell können Inhalte allen Interessierten zugänglich gemacht werden.
- Distribution: Mittels "progressive streaming" werden die Anfragen nach Videodateien über einen Webserver bedient, für verschiedene Bandbreiten stehen verschiedene Qualitätsstufen des Videomaterials bereit. Über den Zugriff per Internet hinausgehend kann die Distribution und Reproduktion von Lehrmaterialien auf geeigneten Datenträgern (DVD) realisiert werden. Auf diese Weise können den Studierenden zur Vorbereitung von Seminarsitzungen DVDs mitgegeben werden.
- Dokumentation und Verwaltung der Videos: Neben dem erheblich erleichterten Zugang zu Einzelfilmen bietet ein webbasiertes Videoarchiv den Vorteil flexibler Dokumentationsweisen. Umfangreiche Metadaten erleichtern das Finden gewünschter Dateien, mehrere Suchstrategien sind im Medienportal realisiert. Die Verwaltung der Medien wird einen bedeutend kleineren Aufwand einnehmen und kann dezentral vom Nutzer (im Regelfall Studierende und Dozenten) eigenverantwortlich getätigt werden.

Damit verbunden ist der Anspruch des für die ingenieurspsychologischen Lehrmaterialien konzipierten Medienarchivs, in Art und Aufbau als Vorbild für weitere digitale Mediensammlungen anderer Fächer zu dienen. Da sich am psychologischen Institut zahlreiche Veranstaltungen (z.?B.: Interventionsvideoseminar, Gutachterliche Praxis auf Videobasis) schon jetzt auf Filmmaterial berufen, oder sich auch grundsätzlich dafür eignen würden, wird sich in der Zukunft sicher Handlungsbedarf an den anderen Lehrstühlen der Psychologie ergeben. Weitere Teilgebiete im vorhandenen Archiv oder nach dem Muster der Ingenieurspsychologie aufgebaute Medienarchive könnten hieraus folgen.
Darüberhinaus sollen zukünftig Studierende selbst Videos herstellen und über das Medienportal zugänglich machen. Hierzu bieten sich Lehrveranstaltungen zum Usability-Testing an, bei denen Methoden wie Videoprotokollierung und Videokonfronfrontation geübt werden sollen.