Humboldt-Universität zu Berlin - Digitale Medien – Projekte und Plattformen

Geodateninfrastruktur zur Unterstützung

Am Geographischen Institut der Humboldt-Universität zu Berlin wird derzeit durch die Abteilung Geoinformatik/Kartographie eine Geodateninfrastruktur (GDI) zur Unterstützung von Forschung und Lehre aufgebaut. Das Projekt umfaßt den Aufbau eines Metadateninformationssystems (MDI) für raumbezogene Daten, die Bereitstellung von Geodatenservices sowie die Implementierung von Internetmapservern. Eine Besonderheit stellt die Einbindung der größtenteils analogen Bestände der Kartensammlung des Geographischen Instituts dar. Zusätzlich erfolgt die Anbindung der GDI an das Medienportal der HU.

Prof. Dr. Doris Dransch

frank.schwedler@geo.hu-berlin.de http://gdi.geo.hu-berlin.de

2093-6800 | Abt. Geoinformatik/Kartographie | Dipl. Geogr. Frank Schwedler | Dipl.-Umweltwiss. Tobias Kümmerle | Stud. rer. nat. Robert Beyer | Stud. rer. nat. Thomas Scheuschner

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In den Abteilungen des Geographischen Instituts sind raumbezogene Daten
unterschiedlichster Arten vorhanden: Daten verschiedener regionaler
Schwerpunkte, analoge und digitale Karten, Vektor-, Raster- und
Sachdaten. Die Geodateninfrastruktur (GDI) soll Dozenten und
Studierenden sowie weiteren Interessierten aufzeigen, welche Geodaten
im Institut vorhanden und wie diese nutzbar sind. Die zentrale
Komponente der GDI stellt das Metadateninformationssystem (MDI) dar. In
dieser Datenbank werden zu den vorhandenen Geodaten Metadaten
vorgehalten, so daß eine Suche nach geographischen und inhaltlichen
Aspekten möglich ist. Die Suche kann webbasiert im Inter- oder Intranet
erfolgen oder auch über spezielle Clients wie z. B. ESRI ArcCatalog.

Eine weitere zentrale Komponente der GDI ist die Bereitstellung von
webbasierten Geodatenservices. Sie stellen häufig genutzte Geodaten für
Forschung und Lehre innerhalb des Instituts zur Verfügung. Dies sind z.
B. topographische Karten, Daten aus ATKIS und Orthophotos. Die
Entwicklung und Bereitstellung von Internetmapservern für Projekte und
Arbeitsgruppen ist eine weitere Komponente der GDI. Hier ist z. B. das
webbasierte Auskunftssystem Adlershof zu nennen. Die Implementierung
der GDI erfolgt auf Basis der Datenbank DB2 WSE von IBM, den Server GIS
Produkten ArcIMS und ArcSDE der Firma ESRI und dem Webserver Apache
sowie der Servlet-Engine Tomcat.
Eine Besonderheit stellt die Einbindung der größtenteils analogen
Bestände der Kartensammlung des Geographischen Instituts dar. In der
Kartensammlung sind ca. 75.000 analoge Karten vorhanden. Derzeit sind
davon ca. 15.000 Kartenblätter in einer eigenen Datenbank digital
erfaßt.
Um diese Daten innerhalb des MDI nutzen zu können, ist es notwendig,
eine Schnittstelle zwischen beiden Systemen zu schaffen. Insbesondere
die Umsetzung des Metadatenformats der Kartensammlung in das im MDI
genutzte Format des Federal Geographic Data Committee (FGDC) stand
dabei im Mittelpunkt. Ergänzt werden die Metadatensätze durch
abfotografierte Thumbnails der Karten, so daß der Nutzer sofort einen
ersten Eindruck über die gefundenen Geodaten erhält.
Die Anbindung des MDI an das Medienportal der HU und sein
Objektmanagementsystem Mneme erfolgt im Rahmen einer Diplomarbeit am
Geographischen Institut. Die im MDI abgelegten Metadaten im FGDC-Format
werden über eine Schnittstelle in das in Mneme genutzte
Dublin-Core-Format überführt. Innerhalb der Suchmaske von Mneme kann
optional eine raumbezogene Suche gestartet werden. Diese Suche wird
über eine weitere Schnittstelle auf dem MDI durchgeführt. Die IDs der
gefundenen Metadatensätze werden mit denen in Mneme abgeglichen, dann
werden diese Metadatensätze als Suchergebnis in Mneme präsentiert