Humboldt-Universität zu Berlin - Digitale Medien – Projekte und Plattformen

Bilder und Prozesse beschreiben, vergleichen und methodisch analysieren zu können, ist in der Kunstund Bildwissenschaft eine wesentliche Voraussetzung für den wissenschaftlichen Erkenntnisprozess und stellt eine Kernkompetenz des Faches dar. Durch die stetig wachsende Bedeutung visueller Artefakte innerhalb von Lernprozessen gewinnen diese Kompetenzen in allen Geistes- und Naturwissenschaften zunehmend an Relevanz.
Ziel des Projektes ist die auf interdisziplinärem Austausch basierte Entwicklung einer netzgestützten Lehr- und Lernumgebung, die Studierenden problem- und methodenorientierte Ansätze im wissenschaftlichen Arbeitsprozess vermitteln und das Training eines medienspezifischen Umgangs mit Bildern und Textdokumenten ermöglichen soll.
Die Struktur des Bildbeschreibungs- und Methodencoaches basiert auf vier grundlegenden Komponenten:
1. Fallbeispiele
Anhand von Bildbeispielen aus verschiedenen Disziplinen kann die praktische Anwendung beschreibender und methodischer Vorgehensweisen bei der Analyse visueller Artefakte kennen gelernt werden. Bilder, Bildvergleiche und Texte sollen dabei als Denkanstöße dienen und dem Lernenden mögliche Verfahren des wissenschaftlichen Umgangs mit Bildern skizzieren.
2. Übungen
Die Übungen dienen der didaktisch geleiteten sowie der spielerisch-autonomen Wissensaneignung. Die Benutzeroberfläche des Übungs-Tools besteht aus einem Tableau mit bis zu vier frei skalierbaren Abbildungen, die den direkten Vergleich von Bildern ermöglicht. Die Interaktion innerhalb des Übungstools basiert einerseits auf automatisierten Aufgaben, die mittels individueller Datenbankabfragen erstellt werden (z.B. Datierung, Zuschreibung, Verortung). Andererseits können didaktische Übungen von Autoren erstellt und vom Lernenden bearbeitet werden.
3. Methodenhandbuch
Das Methodenhandbuch stellt die Kompetenzen, Möglichkeiten und Grenzen methodischer Ansätze sowie deren wichtigste Vertreter einführend vor. In der Kunst- und Bildwissenschaft sind methodische Vorgehensweisen konstitutiv für die wissenschaftliche Arbeit. Ein einziges Bildwerk kann unter zahlreichen Gesichtspunkten untersucht werden, wobei Methoden jeweils unterschiedliche Verfahren vorschlagen, die die Untersuchung bestimmter Aspekte nahe legen und zu verschiedenen Ergebnissen in der Bildanalyse führen können.
4. Medienhandbuch
Als onlinebasiertes Lernprogramm schult die Arbeit mit pixtura.org den Umgang mit den neuen Medien an sich. Durch das Medienhandbuch werden zudem technische Informationen zur Arbeit mit digitalisierten Bildern und weitere berufsqualifizierende Medienkompetenzen vermittelt. Die coacheigene Bilddatenbank, die die Bilder als Lernobjekte verwaltet, wird aus der Datenbank IMAGO des Kunstgeschichtlichen Seminars der HUB gespeist und operiert mit einem Fundus von über 25.000 Datensätzen. Perspektivisch sollen Schnittstellen zu weiteren Datenbanken geschaffen werden, insbesondere aus anderen bildbasierten Fachbereichen. Um den steten Ausbau der Lernsoftware gewährleisten zu können, wird ein Autorentool entwickelt, welches als Open-Source-Produkt Autoren ermöglicht, eigene Fallbeispiele, Übungen oder Methodentexte auszuarbeiten und hinzuzufügen. pixtura.org - Digitaler Bildbeschreibungs- und Methodencoach realisiert eine innerhalb des Projektes prometheus-bildarchiv.de entstandene Idee. Getragen wird pixtura.org vom Europäischen Sozialfonds (www.berlin.de/esf) im Rahmen der Förderung Neuer Medien in der Aus- und Weiterbildung als berufliche Qualifizierung für Studierende. Ein Projekt der Humboldt- Universität. Gefördert vom Europäischen Sozialfonds ESF.