Humboldt-Universität zu Berlin - Computer- und Medienservice

Kennzahlensystem

1. Zielstellung

Seit dem Haushaltsstrukturgesetz 1996 führt die HU in einem Gemeinschaftsprojekt mit der FU und TU und nach dem von der HIS GmbH entwickelten Modell einen Ausstattungsvergleich durch, in dem Organisations-/Lehreinheiten zugeordnete Strukturdaten aus verschiedenen operativen DV-Systemen (z.B. MBS, SVA, SSA) zusammengeführt und kosten- und leistungsbezogene Kennzahlen entwickelt werden. Mit dem Projekt sollen die Grundlagen für den schrittweisen Aufbau einer Hochschulkosten- und -leistungsrechnung und eines kennzahlenbezogenen Steuerungs- und Informationssystems zur Entscheidungsunterstützung des Hochschulmanagements geschaffen werden.

Es ist beabsichtigt, das Kennzahlenprojekt im Jahr 1999 für das Haushaltsjahr 1998 fortzusetzen und zukünftig als institutionalisiertes Verfahren einzuführen. Ziel des Projektes ist es, die Informationsgrundlagen und die dv-technische Unterstützung im Hinblick auf die Anforderungen zu untersuchen und weiterzuentwickeln.

2. Erwartete Ergebnisse

Im Rahmen des Gesamtvorhabens sollen folgende zentrale Aspekte untersucht und hierzu Optimierungsmöglichkeiten und Lösungswege erarbeitet werden:

Das arbeitsteilig und mehrstufig organisierte Verfahren der Datenerhebung und -aufbereitung ist in ein institutionalisiertes dv-technisches Verfahrensmodell zu überführen und im Hinblick auf die Datengewinnung und Datenqualität stetig zu verbessern. Zu prüfen ist u.a., wie die dezentralen Organisationseinheiten (Fakultäten, Institute) stärker als bisher einbezogen und wie derzeit teilweise noch manuell durchgeführte Datenerhebungen zukünftig durch geeignete dv-technische Lösungen rationalisiert und standardisiert werden können.

Da das bisherige Verfahren der Datenerhebung und -zusammenführung insgesamt sehr aufwendig ist, und die Kennzahlen mit Hilfe eines speziell für dieses Projekt entwickelten Datenverarbeitungsprogrammes berechnet werden müssen, sind neue, integrierte dv-technische Lösungen zu eruieren und im Hinblick auf ihre Einsatz- und Leistungsfähigkeit zu prüfen. Die HIS GmbH bietet z.B. mit HISCOB ein hochschulspezifisches Software-Modul "Kosten- und Leistungsrechnung" an, das die aus der HIS-Familie stammenden operativen Basis-Informationssysteme (MBS, SVA) durch automatisierte Schnittstellenverfahren miteinander verknüpft und standardisierte Kennzahlenberichte generieren kann.

Schließlich gilt es der Frage nachzugehen, wie die gewonnenen Daten und Kennzahlen für die Entscheidungsträger nutzergerecht aufbereitet und als integraler Bestandteil der Informationsunterstützung für Leitungs- und Entscheidungsprozesse nutzbar gemacht werden können und wie dieses Informationssystem organisatorisch und informationstechnisch anzuwenden und zu pflegen ist. Anknüpfungspunkte hierzu bietet das auf Excel basierte und über WWW aufrufbare Leitungsinformationssystem.

3. Zeitdauer der Umsetzung

Das Projekt ist langfristig angesetzt. Im Rahmen des Gesamtvorhabens "Kennzahlenprojekt/Kosten- und Leistungsrechnung" ist geplant, die informationstechnischen Komponenten sukzessive weiterzuentwickeln und die avisierten Maßnahmenschritte etappenweise umzusetzen. Die Projektentwicklung wird sich nach dem Fortgang des Kennzahlenprojektes und den sich daraus ergebenden inhaltlichen und personellen Ressourcenanforderungen richten. Hierbei sind ggf. auch Anforderungen im Zusammenhang mit anderen Projekten (z.B. im Rahmen der Budgetierung) zu berücksichtigen.

4. Kosten der Umsetzung

Bei Weiternutzung der bestehenden, aber langfristig unzureichenden dv-technischen Infrastruktur entstehen zunächst keine zusätzlichen Kosten. Die Anschaffung und Implementation eines neuen Software-Systems würde entsprechenden Ressourcenbedarf erforderlich machen. Bei Erwägung der HISCOB-Variante ist z.B. zu berücksichtigen, daß die HIS-Software für die Universitäten grundsätzlich kostenfrei ist. Bei Einführung dieses Systems ist jedoch die bestehende Hard- und Systemsoftware entsprechend aufzurüsten.

5. Projektorganisation

Die Leitung und Koordinierung des Gesamtvorhabens obliegen dem Organisationsreferat. Das Rechenzentrum leistet die DV-Beratung und DV-technische Realisierung. Die bisherige Zusammensetzung der Projektgruppe ist in Abhängigkeit der inhaltlichen Weiterentwicklung der Projektanforderungen und im Hinblick auf die Einbeziehung eines breiteren Kompetenzspektrums ggf. zu prüfen und zu erweitern. Die Bildung von Teilprojektgruppen ist möglich.